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Die Unterstufe

Bildhaft lernen

Schon in den Ferien bereitet der/die Klassenlehrer:in den Klassenraum für das neue Schuljahr vor. Die Holzbänke, Stühle und Tische werden geschliffen und neu gewachst, das Tafelbild gemalt, Pflanzen versorgt und der Sitzplan für alle oder das bewegte Klassenzimmer vorbereitet.

Bis zur sechsten Klasse finden die Schüler:innen jahreszeitenbezogen ein Tafelbild vor, das der/die Lehrer:in für sie gemalt hat.

Jeden Morgen begrüßt der /die Klassenlehrer:in die Schüler:innen am Eingang persönlich. Wenn alle gekommen sind, beginnt der Unterricht, der das Bedürfnis nach lebendiger Bewegung ebenso aufgreift wie die manchmal noch träumende Anteilnahme an Bildern und täglichen Erzählungen.  Die Welt des Kindes ist noch sehr von Phantasie geprägt, die der Lehrplan berücksichtigt und fördert.

Es wird dafür gesorgt, dass der ganze Körper ins Lernen miteinbezogen wird. Sprache, Musik und Bewegung wechseln sich rhythmisch ab. Da Kinder in diesem Alter viel über Nachahmung lernen, werden Gedichte, Lieder, aber auch das „1×1“ gemeinsam im Spiel erübt. Das gemeinsame Üben hilft den Kindern auch, sich als Gemeinschaft zu erleben und fördert ihre Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen. Große Pausen, viel frische Luft und leckeres Essen sorgen für Erholung.

Angesichts des Bewegungsmangels, dem viele Kinder heute schon in der Vorschulzeit ausgesetzt sind, gewinnt dieser „rhythmische Teil“ des Unterrichtes eine zunehmende Bedeutung als Mittel, die daraus resultierenden Entwicklungsrückstände aufzuholen.

Viele Erstklasslehrer:innen gehen sogar inzwischen zum Konzept des „bewegten Klassenzimmers“ über. Waldorfpädagogik sorgt dafür, dass Lehrstoff möglichst mit allen Sinnen erfahren wird.

Neben der Bewegung spielt auch das künstlerische Gestalten eine große Rolle. Es gibt keine vorgefertigen Lernmaterialien, die ausgefüllt werden. Im Gegenteil, die Schüler:innen gestalten ihre Hefte selbst und erhalten so die Möglichkeit, das Erlernte „in ihre eigene Sprache“ umzusetzen.

Der Schulvormittag beginnt immer mit dem so genannten Hauptunterricht, der von der/dem Klassenlehrer:in während der ersten Doppelstunde erteilt wird. Gelernt wird in Epochen, während derer ein Fach (zum Beispiel Formenzeichnen, Rechnen, Schreiben, in der 3. Klasse auch verschiedene Handwerke, der Hausbau und die Landwirtschaft sowie erste Heimat- und Tierkunde in der 4. Klasse) über mehrere Wochen den täglichen Schwerpunkt der Arbeit bildet.  Im Fachunterricht wechseln sich praktisches Tun (Handarbeit, Spielturnen, Sinnesschulung) und künstlerische Bewegung (Eurythmie, Malen, Singen, Musizieren) ab.